Das 25.ТК/25.PD
Aufstellung und Bedeutung des 25. Panzerkorps / 25. Panzerdivision
(25-я танковый корпус/25-ю танковую дивизию)
Das am 17. April 1942 im Moskauer Militärbezirk aufgestellte 25. Panzerkorps (Pk/ТК) folgte in den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 der 3. sowjetischen Gardearmee (3. gwA) die im Rahmen der Gesamtoperation der 1. Ukrainischen Front (UKF, bis Oktober 1943 Woronescher Front) handelte. Im Handlungsstreifen der UKF lag in Richtung Oder die alte Festung Glogau (PL). Ende Januar 1945 wurde die Oder als Grenzfluss erreicht und nach harten Kämpfen um die Brückenköpfe forciert.
Die Stadt Guben in der Lausitz, diesseits der Oder (heute Gubin) und jenseits der Oder (Guben), war Ende Februar (20.02.1945) befreit. Die folgende Grobrichtung für das 25.Pk war es, im Rahmen der Handlungen der 1. UKF, an der Schließung des geplanten Rings um Berlin von Süden her kommend teilzunehmen und die Einkesselung der Restkräfte der Wehrmacht, die zum Schutz der Stadt Berlin durch einen zweifachen Befestigungsring in und an die Stadtgrenzen beordert worden waren, zu unterstützen.
Dabei handelte die 1. Belorussische Front unter Marschall der Sowjetunion Schukow, zeitlich und mit starken Kräften durchschlagend schnell, sodass Gefahr bestand, die Festung Frankfurt einzuschließen und das sowjetische Truppen in der Ziltendorfer Niederung den linken Flügel der 9. Armee massiv bedrohten. Nur durch einen schnellen Rückzug der deutschen Truppen in Richtung Halbe/Köris, konnte der Oberbefehlshaber der 9. Armee, General der Infanterie Busse verhindern, dass mit der von Süden kommenden Ukrainischen Front sein Großverband sofort eingeschlossen wird. Durch den Rückzug verlor man aber den Kontakt zur von GFM Schörner (seit April 1945) befehligten Heeresgruppe Mitte. Zumindest die 9. Armee unter GdI Busse hatte hierbei etwas Zeit gewonnen, geriet aber durch den Rückzug in den Kessel bei der Stadt Halbe.
Das 25.Pk wechselte für die Handlungen im Kessel von Halbe seine Handlungsrichtung nach Nord/West. Verschiedene Karten, die dem Kriegstagebuch als Anlage hinzugefügt worden waren, zeigen das. Den Raum Halbe erreichten zwei Panzerbrigaden (111. & 175. PBr) des 25.PK am 25.04.1945. In den nachfolgenden Tagen verlagerte sich der Handlungsraum aller drei PBr des Korps (111., 175. & 162.) bis in die Gegend von Köris. In dieser Phase handelten die Brigaden des 25.PK noch im Bestand der 3. gwA. Anfang Mai 1945 wurde das 25.PK der 4. Gardepanzerarmee (4. gTA) unterstellt, um neue strategische Aufgaben zu erfüllen. Dazu musste das Korp per Straßen- und Bahntransport in die sächsisch/böhmische Gegend verlegt werden. Dies war zeitlich möglich geworden, weil die Gesamtlage zur Einkesselung der Reichshauptstadt, im großen Rahmen geklärt war und die restlichen Verbände Schukows die Zerschlagung der Wehrmacht- und Volkssturmreste in Berlin allein bewerkstelligen konnten.
Das 25.PK nahm nunmehr an der sogenannten "Prager Operation" zur Einkesselung und Zerschlagung der unter GFM Schörner handelnden deutschen Heeresgruppe Mitte teil.
КОТТБУС (КОТБУС). Освобожден 22 апреля 1945 г. войсками 1 УФ в ходе Берлинской операции: [...] 25 тк (генерал-майор т/в Фоминых Евгений Иванович) в составе: 162 тбр (полковник Мищенко Иван Петрович), 175 тбр (подполковник Баталов Николай Иванович), 262 гв. тсап (подполковник Горбунов Александр Васильевич); [...]" [16]
Nun bestand die nächste Aufgabe darin, südöstlich Richtung Süd-Ost-Sachsen vorzustoßen, um die im Raum Prag befindliche, mit erheblichen Mannstärken und Kampftechnik stehende deutsche Heeresgruppe Mitte im Rahmen der "Prager Operation" einzukesseln und zu zerschlagen. Zum Bestand der Heeresgruppe Mitte gehörten an Grossvereinigungen die 4. dt. Panzerarmee, die 17. dt. Armee, die 1. dt. Panzerarmee und die 8. dt. Armee in Mähren.
Aus dem Raum südlich von Dresden (Risa 06.05.) heraus verlegte die 4. gTA zügig ihre Verbände in den Raum um Prag und Pilsen. Dort galten die Hauptanstrengungen den großflächigen Ring um Prag aus nordwestlicher Richtung zu schließen, um Kampfhandlungen der Verbände der Heeresgruppe Mitte unter Befehl von GFM Ferdinand Schörner zu unterbinden bzw. deren geplante Flucht in die amerikanische Gefangenschaft zu vereiteln. Dazu hatte das sowjetische oberste Kommando unter Stalin mehrere Fronten aufgeboten. Dieses Vorhaben gelang zeitlich und geografisch nicht ganz, Schörner floh mit Handkassengeld in Richtung der heranrückenden Amerikaner und ließ die Reste seiner Heeresgruppe feige zurück.
Das 25.PK erreichte den Raum südwestlich von Prag, BEROUN, etwa um den 11.05.1945. Große Teile der Verbände und Einheiten der HG Mitte gingen in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Tage später ging GFM F. Schörner in das HQ der 1. dt. Armee in St. Johann. Aus dieser Obhut heraus trat er Ende Mai 1945 in Begleitung den Weg in das HQ der 42. US-Division und die anschließende Kriegsgefangenschaft an. [17], [18]
Im Zuge der "Prager Operation" wurden auch Anstrengungen unternommen, die kläglichen Reste der Wlassowarmee zu zerschlagen. [5], [6], [14]
Nach Kriegsende war das 25.PK zunächst in die „Zentralgruppe der Streitkräfte" (ZGS) eingebunden, die nach Kriegsende auch die Gebiete Österreich und Ungarn umfasste. Das 25.PK wurde mit seinen Verbänden im Juni 1945 nach Körmend/Ungarn verlegt und blieb dort Teil der 1. ZGS. Eine "Südgruppe der Streitkräfte" (SGS) war zu dieser Zeit noch nicht existent. Am 10.06.1945 mit Wechsel zu mechanisierten Einheiten und Truppenteilen erfolgte auch beim 25. Panzerkorps die Umbenennung zur 25. Panzerdivision.
Im Jahre 1946 oder 1947 (unübersichtliche Quellenlage!) erfolgte wahrscheinlich die Ausgliederung aus der ZGS (Abzug aus Szombathely) und die Verlegung in den Raum Oranienburg/Sachsenhausen mit Übernahme in die „Gruppe der Sowjetischen Besatzungsstreitkräfte in Deutschland (GSBSTD)". Am 29. April 1957 erfolgte die Umbenennung der 4. gwTA in 20. Gardearmee (GA). [7], [9]
In den Gefechtsjournalen der Roten Armee befinden sich zahlreiche Lage- und Planungskarten sowie zahlreiche Schemata, die den Weg des 25. Panzerkorps in Etappen, aber auch im Gesamtüberblick (zumindest für den Weg im Januar 1945 bis Glogau) aufzeigen. Eine Seite aus dem Gefechtsjournal vom 01.02.1945 soll hier nur exemplarisch gezeigt werden. Die Karten und Schemata erklären sich mit etwas Sprachkenntnis von selbst.
Glaubt man den verfügbaren Notizen und Dokumenten der gegnerischen Dienste und ehemaligen Waffenbrüdern, erfolgte die Verlegung von Truppenteilen der 25. PD aus Oranienburg/Weiße Stadt/Areal KZ Sachsenhausen und aus dem zuvor geschaffenen Barackenlager unterhalb der Havel in die ersten Gebäude der neu entstandenen Garnison zum Ende des Jahres 1955. Daher wäre anzunehmen, dass die Projektierung und der Bau mit der Vorgaben eines Divisionsstandortes erfolgten.
Seit dem 12. Februar 1958 trugen die Panzerregimenter der 25. PD den Titel „schwere Panzerdivision (sPD)“. Die Bezeichnung "schwer" bezog sich auf die im Verband eingesetzten T-10M. Ursprünglich war geplant für den IS-2 eine modifizierte Variante, ein Nachfolgemodell zu produzieren. Das Resultat war der IS-4. In zahlreichen Tests zeigte sich jedoch seine Unzuverlässigkeit, insbesondere beim Motor. Weitere Tests und Innovationen führten jedoch zu keinem positiven Ergebnis. Daraus folgte das der IS-4 nie in Großserie ging. Nun lag es an den Ingenieuren eine bessere Variante zu entwickeln. Eine der Grundforderungen lautete, Gesamtgewicht unter 50 to. zu bleiben. Das Ergebnis war der IS-8 (Objekt 730). Nach den Modifikationen und Nachbesserungen wechselte die Bezeichnung in IS-9 und dann in IS-10. Schließlich wurde der IS-10 ab 1953 in T-10 umbenannt. Der T-10 war den westlichen M103 Varianten in vielen Eigenschaften deutlich überlegen (Reichweite, Geschwindigkeit). Die in Vogelsang bis 1967 eingesetzte Variante T-10M war mit 250mm Frontpanzerung versehen, hatte eine verbesserte Kanone mit mündungsbremse, 750 PS Motor, IR Ziel- und Suchscheinwerfer für den Nachtkampf (Nachsichtgerät), ABC-Schutz und ab 1963 ein Unterwasserfahrsystem. Der letzte T-10 wurde 1965 ausgeliefert, da die Erkenntnis war das die Zeit der schweren Panzertechnik endete. Mit Einführung leistungsfähiger, weitreichender und durchschlagskräftiger Panzerabwehrmittel wurden die schweren Kampfpanzer für das moderne Gefechtsfeld jedoch als ungeeignet und unflexibel eingestuft. Sie waren schlichtweg zu schwer, zu langsam und ihre Schlagkraft nicht mehr Zielführend und somit in ihrer Eigenschaft obsolet, weil somit für gegnerische Panzerabwehrmittel ein leichtes Ziel. Dennoch muss seine Zuverlässigkeit und Kampfkraft wohl so überzeugend gewesen sein das die Verantwortlichen den T-10M bis 1993 in den Streitkräften der RF im Einsatz führten. Aus diesem Grund und durch weitere Umstrukturierung führte die Division bzw. deren Panzerregimenter seit November 1967 wieder die alte Bezeichnung, “PD“. Die Bezeichnung "schwere Panzerdivision" ist im Sinne der Bezeichnung irreführend. Denn allenfalls waren die Panzerregimenter (тяжелый танковый полк) in ihrer Eigenschaft als "schwer" zu bezeichnen. Alle weiteren Verbände, Waffengattungen und Truppenteile blieben in ihrer Eigenschaft bestehen. Eine PD umfasst wesentlich mehr Waffengattungen und Truppenteile als nur die Panzerregimenter (drei PR je PD). So ist zum Beispiel schwer vorstellbar das die Feldbäckerei oder das MSB als "schwer" auf Grund ihrer Mittel bezeichnet werden kann.
Die Zeit der Weiterentwicklung von mittleren Panzer wurde forciert. Das Ergebnis führte zum T-62. Seine guten Eigenschaften wie minimaler Wartungs- und Reparaturaufwand (der T-62 war zu 75% mit dem T-54 und T-55 identisch) konnte jedoch über andere Nachteile (geringe Geschwindigkeit und Feuerrate) nicht überwiegen. Ab 1973 wurde die Produktion eingestellt. Der T-62 wurde 1978 durch den T-64A in Vogelsang im Bestand abgelöst. Anfang der 1980er Jahre wurde der T-64 wegen einer Vielzahl von gravierenden Mängeln (Motor, Ketten, Lademechanismus) aus dem Bestand der GSSD genommen. Ob und wenn überhaupt wann der T-80 (U) in Vogelsang in den Bestand kam oder nur der T-72 ist mir nicht bekannt. [20]
Wird die Frage nach 'Kommandeuren' der 25. Panzerdivision gestellt, so ist mir persönlich nur einer bekannt und dies auch nur auf Grund meiner Unterstützung zum Dokumentarfilm "Lenin in Vogelsang". Somit kann für den Zeitraum 1968-1972 Oberst М. Ф. Жаркой (M. F. Scharkoj) als Chef des Stabes benannt werden. Seine Vita
Am 22. Februar 1968 (Übergabe erfolgte auf dem ÜZ Magdeburg 1973) wurde der 25. Panzerdivision der Titel „Rotbanner“ verliehen. Am 01. Dezember 1983, besuchte der Oberkommandierende der Streitkräfte der GSSD, Armeegeneral Michail M. Saizew, die 25. PD, um ihnen den Titel "Beste Panzerdivision" zu verleihen. [3]
Die 25. PD verblieb, bis zu ihrem Abzug aus der DDR, im Sommer 1989, in der Struktur der 20. Gardearmee mit Stabsitz in Eberswalde und führte u.a. das 162. Panzerregiment (PR) Vogelsang und das 175. PR und 335. GardePR Prenzlau in seinem Bestand. Der anfängliche Bestand von vier PR je Panzerdivision wurde Mitte der 1950er Jahre auf 3 Regimenter gekürzt. Das 111. sPR wurde aufgelöst. Alle 3 Regimenter waren, was deren Struktur betrug, gleich. In diesem Verbund hätte die 25. PD im Ernstfall mit ihren selbständigen Einheiten und Truppenteilen als eine von 5 Großverbänden in der 2. Staffel der Armee, als Reserve der Front oder als Operative Manövergruppe der Front (OMG F) gehandelt und in Abhängigkeit der Befehlslage den 2. Frontverteidigungsstreifen besetzt oder die Aufspaltung gegnerischer Verbände erzwungen. Zur Mitte des Jahres 1989 hatte die 25. PD mehr Panzer (328 Pz) im Bestand als andere PD mit vergleichbarer Struktur.
Die 20. GA blieb bis zum 07. Mai 1992 im Bestand der Westgruppe der Streitkräfte. Die 25. PD wechselte in den Jahren 1946/47 - 1989 mehrfach ihr Unterstellungsverhältnis. So sind lt. Quellenlage Unterstellungsverhältnisse zwischen der 2. Gardepanzerarmee Fürstenberg und der 20. Gardearmee Eberswalde aufgeführt. Im „Feindkräftehandbuch“ des BND und in den Notizen der CIA wurde die 25. PD im Jahre 1970 unter der 3. Stoßarmee (StA) Magdeburg geführt. Diese Information ist durch russische Quellen nicht belegt. Mir liegt nur ein Hinweis aus US-amerikanische Quellen vor, der diese Unterstellung zeigt. [1], [13]
Die im Jahre 1985 aus dem Ergebnis der geänderten Militärdoktrinären Ausrichtung der Handlungsoptionen der Warschauer Vertragsstaaten und der beschlossenen Schritte im Rahmen des INF (Intermediate Range Nuclear Forces) Vertrages erfolgten Umstrukturierungen, betrafen die in Vogelsang stationierte taktische Raketenabteilung insoweit, als das diese von nun an in den neu geschaffenen "gemischten" Raketenbrigaden hätte handeln sollen. Die Befehlsstruktur wurde neu organisiert und auf die Armeeebene konzentriert. Die Raketenbrigaden der Armeen und die Raketenabteilungen der Divisionen wurden zusammengeführt und "gemischte" Raketenbrigaden gebildet. Im Rahmen der neu geschaffenen „gemischten“ Raketenbrigaden, war es den RBr von nun an möglich auch nuklear, auf Beschluss der Frontbefehlshaber, handeln zu können. Ob diese Befehlskette auch im Ernstfall bestand gehabt hätte, wenn Divisionskommandeure am Standort unter Druck geraten wären, bleibt und blieb zum Glück offen. [1]
Es befanden sich auf dem gesamten Gelände:
Ein Kino/fünf Klub's (jeder Truppenteil [TT] hatte seinen eigenen Klub, beim sst. TT der BRTB war es der "Клуб части"), zwei Sporthallen, sieben Saunen, die Schule (N° 33), eine Bäckerei, eine Wäscherei, mehrere Läden (Magazin), Büro der Militärabwehr, Lehreinrichtungen, Rep.- und Wartungswerkstätten,ein Sportplatz und diverse Trainings- und Übungsbahnen zur körperlichen Ertüchtigung, acht Heizwerke, zwei Klärwerke, ein Wasserwerk, ein Krankenhaus, Unterkünfte und die Stäbe der TT, Regimenter und der Division.
Um den enormen Versorgungsbedarf der Garnison mit Lebensmitteln, Waren des täglichen Bedarfs sowie Brennstoffen, Tank -und Schmierstoffen sicherzustellen, führte vom Bahnhof Vogelsang ein Anschlussgleis zu einem Lagerzentrum mit Kühlhaus, Lagerhäusern, Kopframpe und Treib- und Schmierstofflager (Склад ГСМ). Mit seinen sieben Nebengleisen und dem Hauptgleis diente der Bahnhof Vogelsang sowohl als Startpunkt für Truppen- und Materialtransporte (Pendelzüge), als auch als Rangierbahnhof für Versorgungsgüter der umliegenden Standorte. Dort wurden beispielsweise die Kesselzüge für die zwei Tanklager bei Kurtschlag (u.a. FP Groß Dölln) rangiert und auf einem Extragleis (welches ab 1953 in Richtung Flugplatz verlegt wurde) in diese Richtung gefahren. Dieser Gleisabzweig ab Bhf. Vogelsang ist seit 2010 zurückgebaut. Nur vereinzelt findet man noch parallel zur L215 Gleisanlagen in Richtung Kurtschlag. Das Tanklager in Vogelsang deckte in der Regel den Wochenbedarf der Garnison ab. Der Treibstoff kam in den meisten Fällen per Bahn aus Wismar. Bei auftretenden Engpässen wurden auch Reserven aus Eberswalde oder Groß Dölln angefordert. Innerhalb der Garnison wurde der Treibstoff an die Bedarfsplätze per Tanklastzug befördert. Es gab keine Versorgungs- oder Tankleitungen innerhalb der Garnison. [2]
Das zur Division gehörende Munitionslager (MS Nr. 03), im Vorfeld der Schleuse Kannenburg (ca. 24.000 m² bebaute Fläche), wurde Ende der 1970er Jahre errichtet und versperrte seit dieser Zeit den Weg in Richtung Kannenburger Schleuse. Das ML stellte die (nächsten) Kampfsätze der ersten Tage der Division, in den Hallen in Kisten gestapelt und bereits verlastet (auf achsentlasteten LKW), sicher. Den 1. Kampfsatz (KS) führte die aufmunitionierte Kettentechnik bereits mit sich.
Durchschnittlich lebten ca. 8.000 - 10.000 Menschen (nicht zu verwechseln mit Militärangehörigen) in der gesamten Garnison Vogelsang, welche damit nach Wünsdorf und Jüterbog die drittgrößte darstellte. Allerdings schwanken diese Zahlen besonders nach dem Jahre 1989 mit Abzug der 25. PD. Somit sind die erwähnten Zahlen oder auch die gern in diversen Puplikationen gewählten 15.000 nicht belastbar und ich schätze diesen Wert für deutlich übertrieben. Wenn, dann könnte mit viel Fleißarbeit nur Zahlen oder Werte für bestimmte Zeiträume und auch nur für die Militärangehörigen der Division halbwegs verlässlich angeführt werden.
Für Ende der 80ziger Jahre (in etwa zwischen 1987-1988) betrug die Sollstärke am Standort Vogelsang circa 6.000 Militärangehörige. Diese Zahl ist allerdings nur ein theoretischer Wert, hochgerechnet in Anlehnung an die Rechercheergebnisse der Nachrichtendienste der U.S. Army, (Field Manual - FM 100-2-3, THE SOVIET ARMY: Troops, Organization and Equipment) mit Bezug auf die in den Strukturen einer Panzerdivision (Tank Division) geführten Truppenteile, sofern diese am Standort Vogelsang auch vorhanden waren. Darin nicht enthalten ist die Mannschaft der Stütznachrichtenzentrale (weil diese nicht im Verband der Division geführt wurde) und Truppenteile und Einheiten aus anderen Standorten die den Truppenübungsplatz nutzten. Für die drei Panzerregimenter (PR) der 25. PD werden zwischen 1984 und 1991 unveränderte 'Sollstärken' bei Panzern vom Typ T64/72/80 von 282 Stück (in Vogelsang 162. PR, 94 Stck) angegeben. Ob dies der Realität entsprach, besonders mit Blick auf den Abzug der Kettentechnik der 25. PD im Sommer 1989, darf wohl beweifelt werden. [8]
Bleibt zu hoffen, dass in diesen "Field Manuals" die aufgelistete Analytik über das Kräfteverhältnis in seiner Ausfertigung neutral und bestimmend war, und die Schlußfolgerungen nicht wie in den "Soviet Military Power" Reporten der DIA (Defense Intelligence Agency) eine Öffentlichkeitsarbeit darstellt, die dazu diehnte überhöhte Militärausgaben im Rüstungsetat des US Haushalts gegenüber unentschlossenen Abgeordneten zu rechtfertigen. [15]
Field Manual - FM 100-2-3, THE SOVIET ARMY: Troops, Organization and Equipment (June 1991)
Field Manual - FM 100-2-3, THE SOVIET ARMY: Troops, Organization and Equipment (16 July 1984)
Nahe des Dorfes Terny (Терни) befindet sich (die aktuelle Situation ist uns nicht bekannt, die folgenden Bilder und Informationen tragen den Stand: 2014) ein Ehrenhain zum Gedenken an die gefallenen Angehörigen des 25. Panzerkorps (25.PK). Ein Auszug aus den verfügbaren Informationen ist folgender Hintergrund zu entnehmen:
"Im Januar 1943 kämpften die Truppen der Südwestfront, zu denen auch das 25. Panzerkorps gehörte, um den Donbass. Nachdem sie am 4. Januar in die Offensive gegangen waren, stießen sie in allen Richtungen auf hartnäckigen Widerstand der Rest der 6. Armee, der Armeeabteilung Hollidt. Besonders heftigen Widerstand leistete der Feind gegenüber der 3. Garde-Armee und den ihr kampftechnisch unterstellten 1. Garde-Mot-Schützen (GMSD), und den Gardepanzerkorps 2 und 25, die im Raum Iljinka handelten. Am 17. Februar erreichten die Mot.-Schützendivisionen der 6. sowjetischen Armee die Linie Krasnograd-Nowomoskowsk und die 1. Gardearmee befreite Pawlograd. Um die Offensive voranzutreiben, zog der Frontkommandant die 1. Gardearmee und das 25. Panzerkorps in die Schlacht, die aus der Reserve des Hauptquartiers im Raum Pawlograd eintrafen. (Anm. d. Autors: Das Bestehen von 'Mot.-Schützendivisionen' darf zu diesem Zeitpunkt angezweifelt werden. Die Vollmotorisierung der bis dato bestehenden 'Schützendivisionen" erfolgte erst nach 1945, nach Ende des 2. WK.)
Das 25. Panzerkorps von General P.P. Pawlow, das seinen Erfolg in südlicher Richtung hatte, befand sich am 22. Februar etwa 10 - 12 km nordöstlich von Zaporozhye. Das 1. Garde-Panzerkorps von General A.V. Kukuschkins eroberte am 20. Februar die Stadt Khorosheve (ca. 10 km nordwestlich von Choroschewe) und rückte weiter auf Dnepropetrowsk vor. Die 16. Garde-Panzerbrigade eroberte zusammen mit der 267. Schützendivision der 6. Armee die Stadt Nowomoskowsk. An den Flanken und im Rücken des Panzerkorps entwickelte sich jedoch eine ungünstige Lage, verursacht durch die Gegenangriffe der 4. dtsch. Panzerarmee. In der Nacht des 20. Februar schlug das 2. SS-Panzerkorps aus der Gegend von Krasnograd in südlicher Richtung vor, durchquerte den Rücken der 6. Armee und eroberte Pawlograd. Am Morgen des 22. Februar griff das 48. Panzerkorps Pawlograd aus der Gegend von Chaplino an. In diesem Zusammenhang waren die 1. Garde und das 25. Panzerkorps gezwungen, die Offensive zu stoppen und mit dem Rückzug in den Sewerski-Donez zu beginnen.
Für die Truppen der Roten Armee waren äußerst schwierige Bedingungen entstanden. Der Feind hatte eine erhebliche zahlenmäßige Überlegenheit, seine Flugzeuge hatte die Lufthoheit und führten kontinuierlich Angriffe auf die Truppen durch. Den Truppen der Roten Armee gingen der Treibstoff und die Munition aus. Trotzdem zeigten sowjetische Soldaten und Offiziere beispiellosen Mut und fügten dem Feind erheblichen Schaden zu. Die Hauptkräfte des Panzerkorps zogen sich über den Sewerski-Donez hinaus zurück." [18]
In Gedenken und Dankbarkeit an diese heldenhaften Kämpfe und den unerschrockenen Mut der Soldaten des 25. Panzerkorps wurde am 08. Mai 1975 hier am westlichen Rand des Dorfes (Terny), am Ort der Schlacht des 25. Panzerkorps ein Ehrenhai/Denkmal aufgestellt. Ein dreieckiger 30 m hoher Betonmast (Inschrift: Den Soldaten des 25. Panzerkorps/Воинам 25-го танкового корпуса), eine Reliefwand in Form eines Vierecks mit dem Konterfei eines Pz-Soldaten mit der Inschrift: "Für immer in Erinnerung und Herzen/В памяти и в сердце навсегда", ein Sockel mit "Ewiger Flamme". Rechts auf dem Podest steht ein Panzer vom Typ T-10M. Das Denkmal befindet sich auf einer Anhöhe, die über neun Stufen zu betreten ist. Die Fläche um das Denkmal herum ist mit Wegeplatten gestaltet.
2 Tage nach der Schlacht wurden 562 gefallene Pz-Soldaten von Anwohnern geborgen und in 2 Massengräbern am westlichen Stadtrand des Dorfes Terny begraben. Die Namen der Toten sind unbekannt. 1967 fanden die Historiker einer Schule aus Charkiw ein Massengrab auf dem Feld, etwa 100 gefallene sowjetische Soldaten, die ebenfalls im Februar 1943 starben und hier beerdigt wurden. Ihre sterblichen Überreste wurden dem Massengrab am westlichen Stadtrand des Dorfes Terny zugeführt. Die Namen dieser Toten sind ebenfalls unbekannt. Ein Denkmal "Gruppe der Gräber: 3 brüderliche Sowjetsoldaten", liegt am westlichen Rand des Dorfes Terny (nahe des Dnipro-Donbass-Kanals). 251 gefallene Pz-Soldaten sind in einem weiteren Massengrab im Zentrum des Dorfes Terny beigesetzt. Die Namen der Toten sind ebenso unbekannt. [19]
Seite zum Ehrenhain
(Stand: 27.09.2024)
(Quellen:
[1] P. Rentsch, Zeitzeugen (Revier-Förster, Beteiligte, ehem.
Gediente), [2] Bundesarchiv, [3] BStU Archiv, MfS BV Neubrandenburg, [4]
MfS HA I Nr. 234, MfS HA I Nr. 16271, MfS HA II Nr. 30189 / 30190 /
22588, [5] http://rkkawwii.ru/division/25tkf1, [6] http://tankfront.ru/ussr/tk/tk25.html, [7] http://www.gsvg33.narod.ru/25_division.html, [8] FM 100-2-3 "The Soviet Army Troops, Organization and Equipment", [9] M. Holm - http://www.ww2.dk/new/newindex.htm, [10] BVfS Potsdam Allg. S. 113/77, [11] https://www.cia.gov/library/readingroom/home, [12] http://www.stiftung-bg.de/gums/de/,
[13] Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 5166d4f999326091c6a60862,
[14] Sowjetische Militärenzyklopädie-Bd 1, [15] Eichner/Dobbert -
"Headquarters Germany" Seite 85), [16] https://www.soldat.ru/spravka/freedom/5-germany.html , [17] https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/2119#page/55/mode/inspect/zoom/4 , https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Heeresgruppen/HeeresgruppeMitte.htm , [18] https://www.shukach.com/en/node/29773 , [19] https://uk.m.wikipedia.org/wiki/Місце_бою_25-го_танкового_корпусу_(Терни)/https://uk.wikipedia.org/wiki/Братська_могила_радянських_воїнів-танкістів_(Терни), https://uk.wikipedia.org/wiki/Група_могил_радянських_воїнів_(Терни); [20] "танковый марш" (Ф.М.Жаркой, Санкт Петербург, 2024)